Info-Abend zur „Liste der Auffälligen“ und zur AU Europastraße
Freitag, 05.04.2019 um 19.00 Uhr im Gemeindesaal St. Michael, Hechinger Str. 45, Tübingen
Die kommunale Anschlussunterbringung von geflüchteten Menschen soll eigentlich der Integration dienen. Aus der AU Europastraße will der Tübinger OB Boris Palmer jedoch eine desintegrative „Brennpunkt“-Unterkunft machen. Seit Anfang des Jahres führt er dafür eine „Liste der Auffälligen“: Von Stadtverwaltung, Polizei oder Integrationsmanager*innen als „auffällig“ identifizierte Geflüchtete sollen in die von privater Security bewachte AU Europastraße verlegt werden. Für alle Geflüchteten, die in der AU Europastraße untergebracht sind, führen diese Maßnahmen zu Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung.
Die in der Flüchtlingsarbeit tätigen Organisationen und Initiativen halten dies für den falschen Weg. Mit einem im Februar an die Gemeinderatsfraktionen gegebenen Fragenkatalog wollen sie nicht nur Aufklärung über Art und Umfang dieser Maßnahmen einfordern, sondern auch die Rechtmäßigkeit der „Liste der Auffälligen“ überprüfen lassen. Mehrere Gemeinderatsfraktionen haben sich daraufhin öffentlich gegen dieses Konzept der Stadtverwaltung positioniert und angekündigt, kritische Fragen dazu bzw. einen Berichtsantrag an die Verwaltung zu stellen.
Bei unserem Info-Abend sollen die bisherigen Reaktionen auf den Fragenkatalog sowie Perspektiven für eine gute Integrationsarbeit in der AU Europastraße vorgestellt und diskutiert werden. Hierzu werden auch die Fraktionen des Gemeinderats eingeladen.
Weitere Themen und Impulsreferate:
- Von Anfang an aufs Abstellgleis? – Zur Geschichte der AU Europastrasse seit 2017
- Lebenswirklichkeit im „Sonderlager“ – Berichte von Bewohnern der AU Europastraße
- Integration braucht Rahmenbedingungen!
- Aktueller Stand und Perspektiven des ehrenamtlichen Engagements in der Europastraße
- Auswirkungen der „Liste der Auffälligen“ auf alle ehrenamtlichen Unterstützerkreise in Tübingen