Mit Herz gegen Härte – Kundgebung am Mittwoch, 15.03., 18:30 Uhr, Holzmarkt Tübingen

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Wir fordern von Landesinnenminister und Landesregierung eine Flüchtlingspolitik

  • die die im internationalen Flüchtlingsrecht festgeschriebenen Rechte von Flüchtlingen respektiert statt immer weiter einschränkt

  • die den Geflüchteten – von denen viele gerade vor Terror und Krieg geflohen sind – Sicherheit und Schutz bietet und sie nicht in einen Topf mit Terroristen wirft oder für die Taten Einzelner in Sippenhaft nimmt

  • die Rechtspopulismus, Rassismus und rechtsextreme Hetze verbal, politisch und praktisch bekämpft anstatt selbst Öl ins Feuer zu gießen

  • die damit aufhört, wider besseres Wissen und rein aus partei- und wahltaktischen Gründen unsichere Länder zu „sicheren Herkunftsstaaten“ zu erklären

  • die auch die Rechte von Menschen respektiert, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Wir wollen menschenwürdige Perspektiven auch für abgelehnte Asylsuchende. Das bedeutet: humanitäres Aufenthaltsrecht statt Abschiebung in Krisen- und Kriegsgebiete oder in Armut und soziales Elend!

  • die mit klarer Ansage gegenüber der Bundesregierung auf  Abschiebungen nach Afghanistan oder andere Kriegs- und Krisengebiete verzichtet

Konsequent für Menschenrechte eintreten statt „konsequent abschieben“, Herr Strobl!

Oder wofür steht das C bei Ihrer Partei?

„Mit Herz und Härte“ charakterisiert Landes-Innenminister Strobl die von ihm betriebene „humane und konsequente Flüchtlingspolitik“, über die er am 15. März in der Museumsgesellschaft Tübingen (Beginn: 20 Uhr) referieren will.

Doch angesichts der Politik, die Herr Strobl seit Beginn seines Ministeramts betreibt, fragen wir uns, was da unter „Flüchtlingspolitik mit Herz“ zu verstehen ist.

Erkennbar ist nur die „Härte“, denn wie kein anderer hat sich Thomas Strobl in den letzten Monaten mit weiteren drastischen Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen hervorgetan:

  • Fast wöchentlich lässt Herr Strobl per Sammelabschiebeflieger vom Baden Airpark in die Balkanländer abschieben – in Rassismus und soziales Elend. Unter den Zwangsrückgeführten sind häufig auch schwer kranke Menschen oder Menschen, denen aufgrund ihrer guten Integrationsleistungen eigentlich in Deutschland ein Aufenthaltsrecht zustehen müsste.

  • Er lässt keine Gelegenheit aus, um mehr und verschärfte Abschiebungen zu fordern. Ende Dezember betrieb und verteidigte er die erste Massenabschiebung in das Kriegsland Afghanistan: „Die ersten Flieger mit Rückkehrern an den Hindukusch müssen schnell abheben.“ (Die Welt, 27.11.16)

  • Im November 2016 forderte er, dass die Bundesregierung das seit Jahrzehnten bis dahin von einem repressiven Diktator regierte Gambia zum „sicheren Herkunftsstaat“ erklären soll.

  • Kurz danach veröffentlichte er ein Strategiepapier für den CDU-Parteitag im Dezember in Essen, in dem „konsequente Abschiebungen“, Abschiebung von Kranken, weitere Einschränkung von Sozialleistungen, eine Ausweitung der Abschiebehaft, Einführung eines „Rückführungszentrums“ in Ägypten usw. gefordert wurden.

  • Der Erfolg von Flüchtlingspolitik bemisst sich für Herrn Strobl nur noch an der Senkung der Flüchtlingszahlen und an der Zahl der aus dem Land geschafften Menschen: „Im Jahr 2017 werden in Deutschland voraussichtlich eine halbe Million Ausländer ohne Bleiberecht leben. Hier braucht es einen nationalen Kraftakt! Wir können nicht 500.000 Ausländer ohne Bleiberecht in unserem Land dulden.“ (Bild am Sonntag 26.11.16)  „Wir haben die Zugangszahlen deutlich reduziert. Nun müssen wir alles dafür tun, dass die Zugänge auf diesem niedrigen Niveau bleiben und wir den Zuzug weiter begrenzen.“ (StZ 13.1.17)
    Wir sagen dagegen: Abschiebung ist keine Lösung – für gar nichts!
  • Vor der Klausurtagung des CDU-Landesverbands im Januar wurde in einem neuen Papier eine weitere Einschränkung des Familiennachzugs von anerkannten Flüchtlingen gefordert.
    Unchristlicher und familienfeindlicher geht es nicht.
  • Bei den Vorschlägen für den „Bund-Länder-Kompromiss für schnellere Abschiebungen“ vom 9.2.17 hätte sich Thomas Strobl das Papier „in einigen Punkten härter vorstellen“ können (SWP 9.2.17).

UND SO WEITER…

Mit Herrn Strobl geht es in der Flüchtlingspolitik sowohl rhetorisch als auch praktisch nur noch um Abschottungs- und Aufenthaltsbeendigungspolitik. Und die grüne Regierungspartei, allen voran Winfried Kretschmann, betreibt dies aktiv mit.

Wir verurteilen, dass Terroristen und Flüchtlinge in der politischen Diskussion bewußt in einen Topf geworfen werden. Die Sorge um die Sicherheit in Deutschland darf nicht dazu missbraucht werden, die Rechte aller Geflüchteten, von denen viele gerade vor dem Terrorismus geflohen sind, immer weiter einzuschränken.

Es ist deswegen unglaubwürdig und zynisch, wenn Thomas Strobl die AfD als „Schande mit Parteistatut“ bezeichnet (Südwest Presse 20.1.17), aber gleichzeitig im Umgang mit Flüchtlingen einen Kurs fährt, der der Hetze und den Forderungen der AfD auf den Leim geht.

Wir setzen der flüchtlingsfeindlichen Politik und der scheinheiligen Propaganda von Innenminister Strobl unseren herzhaften Protest entgegen! Kommt zahlreich zur Aktion „Mit Herz gegen Härte“!


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Anreise

Hier geht’s los – Kundgebung auf dem Holzmarkt um 18:30 Uhr:
http://umap.openstreetmap.fr/de/map/unbenannte-karte_131333#16/48.5192/9.0564

Aufruf zum Download

Bitte verbreitet diesen Aufruf weiter…und unterstützt auch weiterhin die Tübinger Petition:

„Keine Abschiebungen nach Afghanistan – Gegen Krieg und Terror überall!“ https://www.openpetition.de/petition/online/tuebinger-aufruf-keine-abschiebungen-nach-afghanistan-gegen-krieg-und-terror-ueberall